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Gebührenerhöhung und Strafzinsen
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So vermeiden Sie unnötige Kosten fürs Girokonto

München, 19.02.2020 | 14:00 | skl

Verlangt Ihre Bank jetzt auch mehr Geld fürs Girokonto von Ihnen? Oder müssen Sie bald sogar Strafzinsen zahlen? Denn viele Institute haben in den letzten Monaten Gebühren erhöht oder Strafzinsen eingeführt. Wenn Sie beides in Zukunft vermeiden wollen, sollten Sie aktiv werden. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Geld schützen.

Hausbank
Bei immer mehr Banken müssen Neukunden Strafzinsen für hohe Guthaben auf dem Girokonto zahlen.
Jetzt also auch die größte Direktbank des Landes: Die ING hat angekündigt, sich vom kostenlosen Girokonto ohne Wenn und Aber zu verabschieden. Ab Mai ist die Kontoführung nur noch für Kunden kostenlos, die unter 28 Jahre alt sind oder einen monatlichen Zahlungseingang von mindestens 700 Euro auf ihrem Konto verbuchen können. Ansonsten werden 4,90 Euro pro Monat fällig. Das kommt einem Paukenschlag gleich, war doch das kostenlose Girokonto bislang ein Aushängeschild der Direktbank. Gleichzeitig markiert die ING damit einen vorläufigen Höhepunkt einer längeren Entwicklung.

In den letzten Monaten haben immer mehr Geldhäuser an der Gebührenschraube gedreht und Entgelte für die Kontoführung, Bargeldabhebungen sowie Kreditkarten eingeführt oder erhöht. Besonders ärgerlich für Sparer: Immer mehr Banken verlangen für die Ersparnisse auf Giro- und Tagesgeldkonten Strafzinsen oder senken die Freibeträge, ab denen Strafzinsen fällig werden. Mittlerweile verlangt mit der Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck schon die erste Genossenschaftsbank ein Verwahrentgelt beim Girokonto ab einem Guthaben von einem Euro von ihren Neukunden.

Bei diesen Banken zahlen Sparer schon Strafzinsen

Die niedrigen Zinsen machen den Banken zu schaffen. Denn aufgrund der niedrigen Leitzinsen brechen ihnen die Erträge aus dem Kreditgeschäft weg. Auf der anderen Seite müssen sie immer mehr Strafzinsen für Gelder zahlen, die sie kurzfristig bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Denn seit 2011 hat die EZB den Zinssatz für die sogenannte Einlagefazilität kontinuierlich gesenkt. Von damals 0,75 Prozent auf -0,50 Prozent im September letzten Jahres. Aus diesem Grund geben einige Banken die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiter. Zunächst machten dies einige Geldhäuser über Gebührenerhöhungen rund ums Girokonto, nun aber verlangen immer mehr Banken Strafzinsen von ihren Giro- und Tagesgeldkontoinhabern: 

Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck: Verwahrentgelt für Neukunden von 0,5 Prozent aufs Tagesgeld und ab einem Guthaben von 20.000 Euro aufs Girokonto. 

Volksbank Magdeburg: Verwahrentgelt von 0,5 Prozent aufs Tagesgeld ab einem Guthaben von 75.000 Euro und ab einem Guthaben von 25.000 Euro aufs Girokonto über alle Konten neuer Kundenverbindungen hinweg, zum Beispiel Tagesgeld und Girokonten.

Volksbank Mittlerer Schwarzwald: Verwahrentgelt für Neukunden von 0,5 Prozent aufs Tagesgeld und Girokonto ab einem Guthaben von 250.000 Euro.

Comdirect: Verwahrentgelt von 0,5 Prozent aufs Tagesgeld und Girokonto ab einem Guthaben von 250.000 Euro für neu eingerichtete Kundenverbindungen, zum Beispiel Tagesgeld und Girokonten.

Deutsche Skatbank: Verwahrentgelt von 0,5 Prozent aufs Girokonto ab einem Guthaben von 25.000 Euro und 100.000 Euro beim Tagesgeld.

Deutsche Bank: Negativzins auf Einzelfallbasis bei sehr hohen Guthaben.

Sparda Bank Berlin: Verwahrentgelt von 0,4 Prozent auf Tagesgeld ab einem Guthaben von 100.000 Euro für alle ab dem 01.09.2017 eröffneten Tagesgeldkonten.

Diese Banken haben zuletzt die Gebühren rund ums Girokonto erhöht

Viele Banken verlangen zwar keine Verwahrentgelte für Guthaben, reichen die Kosten jedoch durch die Einführung, beziehungsweise die Erhöhung der Kontoführungsgebühren an den Kunden weiter – und das für alle Kontoinhaber, unabhängig vom Guthaben. Laut dem aktuellen Ernst & Young Banken- und Fintechbarometer plant jede sechste Bank, Gebühren für Privatkunden einzuführen oder zu erhöhen. Einige haben es bereits getan oder angekündigt:

ING: Ab dem 01. Mai 4,90 Euro pro Monat, wenn der Kontoinhaber älter als 28 Jahre ist und weniger als 700 Euro pro Monat auf dem Konto verbucht werden.

Postbank: Seit Oktober kostet das „Giro plus“ 4,90 Euro statt 3,90 Euro monatlich. Erst 2016 hatte die Postbank für das damals noch kostenlose Girokonto eine Gebühr von 3,90 Euro monatlich eingeführt.

Volksbank Ruhr-Mitte: Ab dem 01. April gibt es nur noch drei Girokonto-Modelle statt vier. Kontoinhaber zahlen dann für das Konto VR-Online monatlich 4,49 Euro Kontoführungsgebühr statt bislang 2,99 Euro. Für das VR-Komfort 8,99 Euro statt bisher 7,49 Euro. Für das Konto VR-Premium verlangt die Bank dann 14,99 Euro statt aktuell 12,99 Euro.

Eindeutiger Trend: Gibt es bald Strafzinsen für alle Sparer?

Strafzinsen fürs Ersparte? Vor wenigen Jahren noch undenkbar. Erst erhoben vereinzelt Banken für sehr wohlhabende Kunden Verwahrentgelte für sehr hohe Guthaben, dann taten es ihnen immer mehr Banken gleich. Nun bittet die Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck Neukunden bereits ab dem ersten Euro zur Kasse. Gleichzeitig erhöhen immer mehr Geldhäuser die Gebühren rund ums Girokonto und mit der ING verabschiedet sich nun auch die größte Direktbank des Landes vom bedingungslos kostenlosen Girokonto. Der Trend ist eindeutig: Hält die Niedrigzinsphase an, werden langfristig immer mehr Banken die Freibeträge für Strafzinsen senken oder die Gebührenschraube weiterdrehen.
Wie weit die Pläne bei großen Banken diesbezüglich schon fortgeschritten sind, zeigt ein internes Strategiepapier des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), über dessen Inhalt das Handelsblatt im Herbst berichtet hat. Darin schlägt der Verband seinen Mitgliedsbanken einen Vier-Stufen-Plan vor, wie die Banken Strafzinsen am besten einführen könnten:

Schritt 1: Zunächst sollen Kunden aufgrund der Dauerniedrigzinsphase auf die Möglichkeit einer Einführung von Negativzinsen vorbereitet werden.

Schritt 2: Für Neukunden soll es nur noch Verträge geben, in denen Negativzinsklauseln grundsätzlich eine Einführung von Strafzinsen ermöglichen.

Schritt 3: Einführung von Negativzinsen für Privatkunden mit hohen Guthaben.

Schritt 4: Schlussendlich könnten Negativzinsen für alle Kunden eingeführt werden.

Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass künftig alle Volks- und Raiffeisenbanken Strafzinsen verlangen. Dennoch zeigt dieses Empfehlungsschreiben, was auf Sparer hierzulande langfristig zukommen könnte.

Hier finden Sparer kostenlose Girokonten ohne Wenn und Aber

Wie sollen Verbraucher Vermögen ansparen, wenn ihre Ersparnisse durch Strafzinsen und hohe Kontogebühren aufgefressen werden? Bei einer Bank etwa, die Strafzinsen von 0,5 Prozent ab einem Guthaben von 25.000 Euro verlangt, zahlen Kontoinhaber für ein Guthaben in dieser Höhe jedes Jahr 125 Euro dafür, dass sie der Bank ihr Geld überlassen.

Da sich der Alltag wohl kaum ohne Girokonto bestreiten lässt, bleibt Verbrauchern nur eins: aktiv werden und regelmäßig Girokonten vergleichen. Die Zeiten, in denen man sein Girokonto jahrzehntelang bei seiner Hausbank geführt hat, sind vorbei. Zwar schwindet die Anzahl kostenloser Girokonten ohne Wenn und Aber, doch wer eines sucht, der wird fündig. Laut Stiftung Warentest gibt es noch 22 kostenlose Girokonten, bei denen Verbraucher weder Gebühren noch Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie Bedingungen wie monatliche Zahlungseingänge erfüllen. Girokonten wie das kostenlose Girokonto der Commerzbank oder das DKB-Cash von der Direktbank DKB sind ohne Wenn und Aber gebührenfrei.

Digitaler Kontoumzug in wenigen Minuten von Zuhause oder unterwegs

Wer auch in Zukunft nichts fürs Girokonto zahlen will, der sollte über einen Kontowechsel nachdenken. Das Beispiel des BVR zeigt, was Neukunden demnächst blühen könnte. Sparer, die jetzt ihr Konto wechseln, können noch Negativzinsklauseln für Neukunden vermeiden. Dank digitalem Kontoumzug von CHECK24 müssen sie dafür nicht mal eine Bankfiliale betreten. Dieser benachrichtigt alle vom Kontoinhaber ausgewählten Zahlungspartner automatisch über den Kontowechsel.

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