05.08.2016 | 14:48 | fra
"Da sind ein paar Euro Kontoführungsgebühr nicht entscheidend." Girokonto könnte für Kunden der VR Banken bald teurer werden
Wer ein Girokonto bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken führt, muss jetzt mit höheren Kosten rechnen. Was Sparkunden erwartet und wo das Girokonto noch immer gebührenfrei ist.
Für Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken könnte das Girokonto bald mehr kosten. In einer aktuellen Pressemitteilung stellt der Genossenschaftsband, eine Unterorganisation des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, höhere Gebühren in Aussicht. Er umfasst mit Ausnahme von Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen Banken aus allen übrigen Bundesländern.
„Wir hatten in der Vergangenheit einen Wettlauf, dass alles kostenlos sein soll. Diese Zeiten sind vorbei“, erklärt Horst Kessel, Vorstandsmitglied des Verbandes. Die Begründung: Wegen der dauerhaft niedrigen Zinsen gehen die Erträge der Banken zurück. Eine Quersubventionierung des Girokontos ist nach Einschätzung Kellers daher nicht mehr möglich.
Dass sich eine Gebührenerhöhung nachteilig auf das Geschäft der VR-Banken auswirken könnte, scheint Kessel jedoch nicht zu befürchten. Den meisten Kunden sei es wichtiger, entsprechende Qualität zu erhalten vor allem durch persönliche Ansprechpartner. „Da sind ein paar Euro Kontoführungsgebühr nicht entscheidend“, so Keller. Die Bankkunden könnten das allerdings anders sehen. Eine Umfrage der Commerzbank-Tochter Comdirect etwa hatte im Mai ergeben, dass ganze 84 Prozent der Verbraucher keine Gebühren für ihr Girokonto zahlen wollen.