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20.11.2023 | 16:06 | lwe

Die Ladenkasse als Geldautomat Geld abheben und einzahlen bei Aldi, REWE, Edeka und Co

Abheben im Supermarkt
Wer bei Aldi, REWE oder Edeka einkauft, kann an der Kasse gleich noch Bargeld abheben.

Zum Geldabheben braucht es längst keine Geldautomaten mehr. Supermärkte, Drogerien, Baumärkte und Tankstellen bieten ihren Kunden diese Funktion kostenlos an der Ladenkasse. Welche Bedingungen dafür gelten, hängt neben dem jeweiligen Geschäft oft auch von der Bank des Kunden ab

Nur Bares ist Wahres – die Deutschen zahlen nach wie vor am liebsten mit Bargeld. Laut Europäischer Zentralbank (EZB) lag der Anteil der Barzahlungen bei Transaktionen an der Ladenkasse im Jahr 2022 bei 59 Prozent. Doch die Zahl der Geldautomaten und Bankfilialen nimmt stetig ab. Seit 2018 verzeichnet die Deutsche Bundesbank einen Rückgang von rund 59.000 auf aktuell 55.000 Automaten.

Umso erfreulicher für die bargeldliebenden Deutschen: Geschäfte ergänzen das immer kleiner werdenden Automatennetz. Bundesweit können Kunden beim Einkauf in Supermärkten und Drogerien kostenlos Bargeld abheben. Der sogenannte „Bargeldservice“ steht bei Aldi Süd, Rewe, Edeka, dm und vielen weiteren Einzelhändlern zur Verfügung. 2022 stiegen die Bargeldabhebungen im Einzelhandel laut des EHI Retail Institutes auf 10,3 Milliarden Euro und lagen damit bei mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung macht den Zugang zu Bargeld für Verbraucher deutlich komfortabler, da sie nicht mehr ausschließlich auf Geldautomaten angewiesen sind.

Ganz ohne Eigennutz sind diese Angebote natürlich nicht. So setzen die Märkte fast immer voraus, dass im Laden auch eingekauft wird. Wer aber ohnehin regelmäßig in einem der entsprechenden Geschäfte shoppt, kann sich den Gang zum Geldautomaten ganz sparen. Vor dem Bezahlvorgang an der Ladenkasse wird der gewünschte Geldbetrag beim Kassenpersonal angefragt und anschließend mit der PIN am Terminal bestätigt. Der Auszahlungsbetrag ist aufgrund einer Vorgabe der Deutschen Kreditwirtschaft immer auf 200 Euro begrenzt. Wie viel eingekauft werden muss, legen die Händler selbst fest. Eine kleine Übersicht:

Händler Mindestbetrag und Kartenart*
Aldi Süd ab 5 Euro Einkaufswert mit Girocard, Debit- oder Kreditkarte
(bei Aldi Nord nicht möglich)
dm ab einem Produkt mit Girocard, Debit- oder Kreditkarte
Edeka ab 10 – 20 Euro Einkaufswert mit Girocard
(variiert je nach Filiale)
Kaufland ab 10 Euro Einkaufswert mit Girocard
Lidl ab 5 Euro Einkaufswert mit Girocard
Müller ab einem Produkt mit Girocard oder Kreditkarte
Netto ab 10 Euro Einkaufswert mit Giro- oder Kreditkarte
Penny ab 10 Euro Einkaufswert mit Girocard
Rewe ab 10 Euro Einkaufswert mit Girocard
Rossmann ab 10 Euro Einkaufswert mit Girocard, Debit- oder Kreditkarte
*Quelle: Angaben der jeweiligen Händlers (Stand 11.2023)

CHECK24 Wissen: Debitkarten funktionieren oft nicht
Viele Supermärkte akzeptieren beim Geldabheben an der Kasse meist nur die Girocard. Das liegt an den Transaktionsgebühren, die der Händler jeweils an den Finanzdienstleister zahlen muss. Bei der Girocard sind die Gebühren niedriger als bei Debit- und Kreditkarten von Visa oder Mastercard.

Geld abheben an Tankstellen

Tankstellen sind nach Ladenschluss der Supermärkte noch lange beleuchtet – und dort lässt sich vielerorts mittlerweile auch Geld abheben. Mehr als 1.300 Shell-Tankstellen bieten den Bargeldservice kostenlos für Kunden von Banken an, die zum Verbund der Cash Group gehören. Dazu zählen die Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, HypoVereinsbank und ihre jeweiligen Tochtergesellschaften. Ein Einkauf oder eine Tankfüllung sind dafür nicht nötig. Kunden anderer Banken zahlen für den Service die übliche Gebühr für das Geldabheben an Fremdautomaten.

Geld abheben und einzahlen - ohne Einkauf

Geld abheben oder einzahlen per Barcode – ganz ohne Mindesteinkauf, dafür sorgt der Dienst „viacash/Barzahlen“ des Berliner Unternehmens Cash Payment Solutions. Das Netzwerk nutzen vor allem Direktbanken, darunter etwa die DKB, N26, comdirect und ING. Unter anderem unterstützen die Einzelhändler REWE, Penny, dm und Rossmann diesen Dienst.

Wer Kunde bei einer der teilnehmenden Banken ist, kann bei entsprechenden Händlern Bargeld einzahlen und abheben. Wie das genau geregelt ist, hängt von der jeweiligen Bank als auch vom Händler ab. DKB-Kunden zum Beispiel benötigen dazu die App der Bank. Für sie läuft der Dienst dort unter dem Menüpunkt „Cash im Shop“. Bei ING und C24 finden Kontoinhaber den Service in der jeweiligen App unter „Bargeld“

Der Ablauf dagegen ist bei allen Anbietern gleich: Kontoinhaber geben in der Banking-App den gewünschten Betrag für die Ein- oder Auszahlung an, woraufhin die App einen Barcode erstellt, der dann an der Kasse eingescannt wird. Ein Einkauf im Geschäft ist nicht notwendig. Während das Abheben für Kontoinhaber meist gratis ist, verlangt die Bank für das Einzahlen oftmals Gebühren. DKB-Kunden zahlen zum Beispiel 1,5 Prozent des eingezahlten Betrags.


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Quellen:
- EZB-Studie: Bargeld immer noch das am häufigsten genutzt Zahlungsmittel (Stand: Dezember 2022) https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/ezb/bargeld-laut-ezb-studie-noch-immer-das-am-haeufigsten-genutzte-zahlungsmittel-in-geschaeften-doch-elektronische-zahlungen-sind-auf-dem-vormarsch-902406
- EHI Retail Institutes: Bargeldabhebung im Einzelhandel (Stand November 2023) https://www.barkowconsulting.com/cash-comeback-bargeldabhebungen-mit-rekordanstieg/

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