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17.10.2016 | 12:13 | rkr

Sicherheit im Onlinebanking Die TAN-Liste hat ausgedient

TAN-Liste
Die TAN-Liste wird beim Onlinebanking bald keine Rolle mehr spielen.

Tippen Sie Ihre TANs noch von einer Papierliste ab? Dann werden Sie sich bald umgewöhnen müssen. Aus Sicherheitsgründen stellen die Banken ihre Online-Zugänge auf neue Verfahren um. Wir stellen die wichtigsten von ihnen vor.

Um Missbrauch vorzubeugen, muss beim Onlinebanking jede einzelne Überweisung mit einer eigenen Transaktionsnummer (TAN) bestätigt werden. Für gewöhnlich schickten die Banken ihren Onlinebanking-Kunden dafür bislang eine Liste mit Nummern per Post zu. Von der konnten sie für jede Überweisung eine TAN entnehmen. Dieses Verfahren wird bald der Vergangenheit angehören.

Bankverbindung könnte gehackt werden

Grund dafür ist das verhältnismäßig hohe Sicherheitsrisiko, sollten sich Kriminelle Zugriff auf die Bankverbindung verschaffen. In diesem Fall könnten sie nämlich den eingegebenen Betrag und den Empfänger unbemerkt austauschen. Der Bankkunde würde dann mit seiner TAN nicht die eigentlich gewünschte Überweisung bestätigen, sondern stattdessen womöglich einen hohen Geldbetrag an Kriminelle verschicken.

Als sicherer gelten daher Verfahren, bei denen die TAN für jede einzelne Überweisung aus den zuvor eingegebenen Daten erzeugt wird und damit auch nur für genau diesen Auftrag verwendet werden kann. Entsprechend verlangt die neue Zahlungsdiensterichtlinie der EU von den Banken, auf sicherere Verfahren umzustellen. Zeit haben sie damit voraussichtlich noch bis 2018, wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht auf Anfrage von CHECK24 mitteilte. Die ersten Banken haben mit der Umstellung aber bereits begonnen, darunter zum Beipiel die Sparkassen.

So können Sie die TAN-Liste ersetzen

Wenn Sie heute also noch Ihre TAN von einer Papierliste abtippen, werden Sie von Ihrer Bank wahrscheinlich bald vor die Wahl zwischen verschiedenen neueren Verfahren gestellt. Welche davon Sie persönlich verwenden können, hängt von Ihrer jeweiligen Bank ab. Die aktuell gängigsten Verfahren haben wir zum Überblick für Sie zusammengestellt.

chipTAN
Beim chipTAN-Verfahren (auch smartTAN genannt) kommt ein sogenannter TAN-Generator zum Einsatz. Um die TAN zu generieren, wird meist im Onlinebanking ein Code erzeugt, der mit dem Generator eingescannt wird. Auch die Kontokarte muss dafür in den Generator eingesteckt werden. Dabei erzeugt der Generator die TAN, die dann wiederum zur Bestätigung der Überweisung im Onlinebanking eingetippt wird. Da hier nicht nur zwei getrennte Geräte zum Einsatz kommen, sondern auch noch zusätzlich die Kontokarte, gilt das Verfahren als besonders sicher.

mTAN
Beim mTAN-Verfahren (auch SMS-TAN genannt) kann der Bankkunde statt des Generators einfach sein Mobiltelefon nutzen. Die TAN wird von der Bank per SMS zugestellt. Hierbei ist es aber wichtig, dass für Onlinebanking und TAN-Zustellung tatsächlich zwei getrennte Geräte genutzt werden. Wer das Smartphone für das Onlinebanking nutzt, sollte das aus Sicherheitsgründen nicht auch zum empfangen der TAN verwenden. Wer die Bankgeschäfte dagegen zum Beispiel auf dem Laptop erledigt und die TAN dann aufs Handy bekommt, macht alles richtig. Beim mTAN-Verfahren wird außerdem dazu geraten, keine Datenverbindung zwischen den Geräten aufzubauen. Schadprogramme könnten sonst von einem Gerät auf das andere übertragen werden. Zu beachten gilt es auch, dass manche Banken für jede TAN-SMS Gebühren verlangen.

pushTAN
Auch beim Push-TAN-Verfahren, das beispielsweise die Sparkassen anbieten, kommt das Smartphone zum Einsatz. Hier wird die TAN über eine eigens dafür vorgesehene App produziert. Grundsätzlich können die Nutzer dabei auch das Onlinebanking selbst am Smartphone erledigen. Laut Bafin wird das Verfahren trotzdem als sicher eingestuft. Schließlich seien bei Sparkassenkunden Banking- und TAN-App separat durch Passwörter geschützt und würden jeweils verschlüsselt mit dem Server der Bank kommunizieren.

photoTAN
Das photoTAN-Verfahren funktioniert im Grunde ähnlich wie das mTAN-Verfahren. Auch hier wird die TAN auf dem Smartphone angezeigt während das Onlinebanking selbst auf Tablet oder PC erledigt wird. Vor der TAN-Abfrage erscheint dabei im Onlinebanking ein kryptografisches Bild, das der Nutzer mit seinem Smartphone einlesen kann. Das Mobilgerät gibt dann die TAN aus und zeigt zugleich die zugehörigen Überweisungsdaten an. Überweisungen mit photoTAN werden derzeit zum Beispiel von der Commerzbank und der Norisbank angeboten.

10 Tipps: So bleiben Sie beim Onlinebanking auf der sicheren Seite

Um Ihre Bankgeschäfte so sicher wie möglich zu gestalten, sollten Sie beim Onlinebanking
  • ausschließlich gesicherte private Netzwerke mit einer verschlüsselten Verbindung nutzen
  • keine Admin-Rechte auf dem jeweiligen PC oder Laptop verwenden
  • Ihre Login-Daten nicht abspeichern
  • ein kompliziertes Passwort nutzen
  • einen Höchstbetrag für Überweisungen festlegen
  • Ihr Passwort hin und wieder ändern
  • vor der Bestätigung jeder Überweisung prüfen, ob die Zahlungsdaten noch stimmen
  • regelmäßig Ihre Kontoauszüge durchsehen
  • niemals Anhänge in Mails von unbekannten Absendern öffnen
  • auf allen verwendeten Geräten einen aktuellen Virenschutz nutzen

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