Jetzt Punkteteilnehmer werden: 5 € sichern
Ihr Browser wird nicht mehr unterstützt.
Damit Sie auch weiterhin schnell und sicher auf CHECK24 vergleichen
können, empfehlen wir Ihnen einen der folgenden Browser zu nutzen.
Trotzdem fortfahren
Sie sind hier:
Neues Preismodell fürs Girokonto
A A A

Die meisten Postbank-Kunden zahlen künftig Kontogebühren

München, 19.08.2016 | 09:55 | nze

Das Giro plus der Postbank war bisher ab einem monatlichen Geldeingang von 1.000 Euro kostenlos, künftig zahlen Bankkunden dafür 3,90 Euro im Monat. Welche Veränderungen außerdem anstehen – und was dahintersteckt.

Die Postbank führt zum November ein neues Konten- und Gebührenmodell ein. Foto: Postbank
Die Postbank führt zum November ein neues Konten- und Gebührenmodell ein. Foto: Postbank
Immer wieder haben zuletzt Meldungen die Runde gemacht, dass Banken neuerdings Gebühren fürs Girokonto verlangen. Das gilt künftig auch für Kunden der Postbank. Die Bank führt zum November ein neues Konten- und Preismodell ein, wie sie an diesem Freitag mitgeteilt hat. Die 5,3 Millionen Girokunden würden derzeit per Brief über die neuen Kontovarianten und Kosten informiert, hieß es.

Ein Überblick über die Veränderungen:
  • Bisher ist das Giro plus der Postbank kostenlos für alle Privatkunden mit einem monatlichen Geldeingang ab 1.000 Euro, ansonsten werden 5,90 Euro im Monat fällig. Künftig kostet das Giro plus 3,90 pro Monat. Beim Giro plus kann der Kunde telefonisch, online und auch am Schalter in der Filiale auf sein Konto zugreifen.
  • Ab November bietet die Postbank mit dem Giro direkt ein neues Konto für Kunden an, die ihre Bankgeschäfte bevorzugt online, am Selbstbedienungsterminal oder per computergestütztem Telefonbanking abwickeln. Dieses Konto kostet 1,90 Euro im Monat. Wer beim Telefonbanking statt mit dem Sprachcomputer mit einem Mitarbeiter sprechen möchte, bezahlt dafür pro Auftrag 1,50 Euro. Ebenso viel kostet auch die Auszahlung von Bargeld am Schalter. Für den Ausdruck eines Kontoauszugs bezahlt der Kunde 50 Cent.
  • Weiterhin bietet die Postbank auch das Konto Giro extra plus an – das „Komfort-Konto“ der Bank. Kunden erhalten hier beispielsweise auch ein kostenloses Wertpapier-Depot. Das Giro extra plus wird künftig wie bisher 9,90 Euro im Monat kosten. Ab einem monatlichen Geldeingang von mindestens 3.000 Euro allerdings ist es kostenlos.
  • Das Giro start direkt für Kunden bis 22 Jahre bleibt kostenlos.
Für die meisten Kunden der Postbank dürfte das Girokonto damit künftig neuerdings etwas kosten – da das Giro plus auch bei einem monatlichen Geldeingang von mindestens 1.000 Euro nicht mehr gebührenfrei ist. Wer dagegen hohe Einkünfte von 3.000 Euro oder mehr hat und ein Giro extra plus führt, der zahlt kein Kontoführungsentgelt.

Hintergrund: Das Geschäftsmodell der Banken im Umbruch

Die Postbank begründet ihr neues Kontengebührenmodell mit den Gegebenheiten am Markt: Vor allem wegen der seit längerem niedrigen Zinsen sei es für die Bank immer schwieriger, mit einem Girokonto Geld zu verdienen, so Produkte-Vorstand Susanne Klöß in einer Pressemitteilung. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte Klöß, die Postbank habe die Gratis-Kultur bei Girokonten selbst mitbegründet. Mittlerweile hätten sich aber die Rahmenbedingungen völlig verändert. „Wir müssen raus aus dieser Welt, in der Girokonten querfinanziert wurden“, sagte Klöß.

Dass Bankkunden sich auf absehbare Zeit an Girokontogebühren gewöhnen müssen, ist sehr wahrscheinlich. Die Erträge von Banken sinken unter anderem wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Für Guthaben auf dem Girokonto zahlen Banken schon seit Längerem keine Zinsen mehr. Zusätzlich dünnen viele Banken ihr Filialnetz aus, um Kosten zu sparen – zumal viele Kunden mittlerweile ohnehin die meisten Geschäfte übers Internet erledigen. Mit Gebühren aufs Girokonto versuchen seit einiger Zeit immer mehr Banken, zusätzliche Erlösquellen zu erschließen. Manche Experten halten das für unausweichlich. Ein Girokonto koste eine Bank 120 Euro pro Jahr und Kunde, hat etwa die Boston Consulting Group errechnet. Das Beratungsunternehmen empfiehlt Banken ausdrücklich, für Bankleistungen Geld zu verlangen.  

Weitere Nachrichten